In den USA werden Sojabohnen, Mais, Baumwolle, Raps und Zuckerrüben, die gegen den Wirkstoff Glyphosphat in Herbiziden resistent sind, angebaut. Mais und Baumwolle können zudem selbst ein Insektizid gegen ausgewählte Schädlingsarten produzieren. Die Gene dafür stammen vom Bakterium Bacillus thuringiensis, das schon lange zur Insektenbekämpfung eingesetzt wird.
Die wichtigsten Resultate
Ökologie
- Der Herbizidverbrauch wurde gesenkt, oder es wurden weniger ökotoxische Herbizide eingesetzt.
- Der Anbau von herbizidresistenten Pflanzen geht mit bodenschonenderen Pflugmethoden einher. Dadurch nimmt die Erosion ab und die Bodenqualität verbessert sich.
- Die beiden erstgenannten Punkte dürften zu einer besseren Wasserqualität führen. Es existieren aber nicht genügend Messdaten, um diese Vermutung nachzuweisen.
- Unkräuter konnten Resistenzen gegen Glyphosphat entwickeln, wenn dies das einzige eingesetzte Herbizid war und keine weiteren Massnahmen zur Unkrautbekämpfung getroffen wurden.
- Die Entwicklung von Resistenzen bei Insekten wurde durch flankierende Massnahmen erfolgreich eingedämmt. In 14 Jahren sind nur 2 Fälle aufgetaucht.
Ökonomie und Soziologie
- Im Allgemeinen war der Anbau von GVOs für die Bauern von Vorteil, hauptsächlich dank eines verminderten Ertragausfalls und geringeren Zeitaufwands.
- Die Auswirkungen auf Bauern, die keine GVOs anbauen, sind gemischt. Herbizid- und Insektizidpreise ändern sich aufgrund veränderter Nachfrage. Es besteht die Möglichkeit, einen höheren Preis für nicht gentechnisch veränderte Produkte zu erzielen. Andererseits gibt es keine Möglichkeit, die Verunreinigung durch benachbarte Felder auszuschliessen.
- Die Integration der Samenproduktion in die chemische Industrie hat bisher nicht zu ökonomischen Nachteilen für die Bauern geführt.
Fünf Caveats der Autoren
- Die zunehmende Kontrolle privater Firmen über die Gensubstanz von Feldfrüchten könnte auf lange Sicht zu zunehmenden Saatgutpreisen führen.
- Wir wissen immer noch zu wenig darüber, wie sich der Einsatz von GVOs auf die Umwelt insgesamt auswirkt.
- Die Forschung konzentriert sich zur Zeit auf die Einführung von Resistenzen bei den häufigsten Feldfrüchten. Früchte und Gemüse werden kaum erforscht, ebensowenig weitere mögliche gentechnische Veränderungen, z.B. eine verbesserte Nährstoffnutzung oder Toleranz gegen Trockenheit.
- Soll in nicht-GVO-Produkten ein gewisser Anteil von GVOs erlaubt sein? Es ist sowohl bei der Produktion als auch beim Vertrieb enorm aufwendig, eine Kontamination zu verhindern.
- Andere Länder (sprich: das böse, böse Europa) können den Import von GVOs einschränken und dadurch den Markt verkleinern.
Quelle:
Committee on the Impact of Biotechnology on Farm-Level Economics and Sustainability: Impact of Genetically Engineered Crops on Farm Sustainability in the United States. The National Academies Press 2010.Die gesamte Studie kann online eingesehen werden: http://www.nap.edu/openbook.php?record_id=12804&page=1
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen